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Interview: Vesna Andonovic



Über 100 Sänger und Musiker im Dienst von Paul McCartneys Oratorium.


Am Samstag, dem 4. Dezember, laden die "Soirées Musicales de Bissen" zu einem Konzert der ganz besonderen Art ein, bei dem, unter der Leitung von Marc Dostert, die Sopranistin Eva Leonardy, der "Le Madrigal de Luxembourg" und der Wiesbadener Knabenchor, begleitet vom Kammermusikorchester "Les musiciens", ihr künstlerisches Können in den Dienst von Paul McCartneys Oratorium "Ecce cor meum" - "Siehe, mein Herz" - stellen werden. Wir sprachen mit Marc Dostert, Leiter des "Madrigal" und selbst Tenor über ein ungewöhnliches Werk eines außergewöhnlichen Musikers, das erstmals im Großherzogtum aufgeführt wird.

Mit dem Namen Paul McCartney verbindet das Publikum eher die vier Pilzköpfe aus Liverpool und Hits wie "Yesterday" oder "Hey Jude" ...

Genau: Unsere Wahl seines "Ecce cor meum" soll die Neugier der Zuhörer wecken und dem Publikum eine wenig bekannte Facette dieses weltberühmten Ausnahmemusikers präsentieren. An diesem Oratorium hat McCartney zehn Jahre lang geschrieben. Er hat seine Arbeit sogar nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Linda unterbrochen: Die darauffolgende Trauerarbeit ist in der Komposition klar spürbar, die "Härte" des Lebens fließt auch musikalisch mit ein. Es ist ein sehr persönliches und berührendes Werk.

Haben Sie gerade deshalb "Ecce cor meum" für Ihr Konzert ausgesucht?

Ich wusste, das Paul McCartney symphonische Werke komponiert hatte, nicht zuletzt sein "Liverpool"- Oratorium ist sicherlich vielen ein Begriff. Auf "Ecce cor meum" bin ich eher zufällig gestoßen und es hat mir gleich gefallen. Der Madrigal ist seit Anfang, sprich zehn Jahren, bei den "Soirées Musicales de Bissen" mit dabei: Eine Zusammenarbeit, die auf Carlo Hommel zurückzuführen ist, und die von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. Die Organisatoren lassen uns freie Hand beim Programm, ein Grund weshalb ich stets versuche, für unser Konzert dort ein besonderes Werk zu finden: Bissen wird die Luxemburger Uraufführung des Werks sein.

Wie würden Sie die „klassischen“ Kompositionen des ehemaligen Beatle charakterisieren? Welche Einflüsse sind erkenn- und spürbar?

Man erkennt klar Elemente seiner eigenen Pop-Kompositionen und Balladen, ebenso des Blues und Jazz, doch es gibt auch zeitgenössische Einflüsse wie Dissonanzen. McCartneys „Klassik“ ist eine Mischung von allem, was er selbst musikalisch (mit)erlebt hat. Er hat erklärt, dass er „Ecco cor meum“ im „Händel-Style“ geschrieben habe. „Klassisch“ ist hierbei vor allem der Aufbau – vier Sätze und ein Interludium – und die orchestrale Besetzung, wobei McCartney die Orchestrierung selbst in die Hand genommen hat. Außergewöhnlich am Oratorium ist vor allem der Knabenchor, der dem Ganzen eine besondere Prägnanz und Klarheit verleiht.

 

Haben Sie Letztere bei der Zusammenstellung des ersten Programmteils berücksichtigt: Welcher "Rote Faden" durchzieht das Konzert?

Der rote Faden ist das "Herz" aus dem Titel, das man auch in den anderen Werken des Programms wiederfindet. Ich habe so dem etwa einstündigen Oratorium drei polyphone Motetten von Orlando di Lasso hinzugefügt, wobei ich diese Gegenüberstellung von "Altem"und "Neuen" besonders interessant fand.


Für die Aufführung am Samstag ist - mit über 100 Sängern und Musikern - ein erheblicher Interpreten-Aufwand notwendig. Wie verliefen die Probearbeiten?

Der Madrigal probte an seinem Teil seit Mai, mit den Musikern arbeite ich derzeit noch und der Knabenchor hat auf seiner Seite in Wiesbaden unter der Leitung von Roman Twardy seinen Teil einstudiert. Nur bei der Generalprobe am Freitag kommen alle Mitwirkende zum ersten Mal zusammen. Dass solch ein Projekt gelingt, setzt natürlich voraus, dass man sich die Teilnehmer sorgfältig aussucht ...

Als Leiter einer solch großen Produktion hören Sie sich andere Umsetzungen des Werks an, um sich an diesen zu inspirieren?

Durchaus! In diesem Fall ging dies schnell, da es nur eine einzige Aufnahme davon gibt. Inspirieren darf jedoch nie zum Kopieren werden: Da jedes Ensemble anders aufgestellt ist, muss man einfach versuchen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln das bestmögliche Resultat zu erzielen.

Es ist jedoch bedauernswert, dass solch ein Aufwand für einen einzigen Abend betrieben wird ...

Sicher, deshalb versuchen wir auch wenn irgend möglich, manche Werke mehrmals aufzuführen. Bei aufwändigen Produktionen wie "Ecce cor meum" scheitert dies leider oft am logistischen und finanziellen Aufwand ...
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